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Potential von Agri-Photovoltaik findet endlich Berücksichtigung

Die Bundesregierung macht Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien. Vor wenigen Tagen haben die Regierungsfraktionen im Deutschen Bundestag beschlossen, künftig eigene Ausschreibungen für Agri-Photovoltaik im Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) vorzusehen. Das sind PV-Anlagen, welche die landwirtschaftliche Haupterzeugung mit einer energetischen Nutzung kombinieren. Dies kann zum Beispiel über sehr hoch gestellte PV-Module oder Quermodule erfolgen, die an einer Art Gartenzaun aufgereiht sind.

Der Bund folgt auch damit Forderungen aus Baden-Württemberg, nach denen der Ausbau flächenschonender Photovoltaikanlagen vorangebracht werden soll.


Die CDU-Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer, die im Rahmen der aktuellen Koalitionsverhandlungen auf Landesebene Teil der Arbeitsgruppe „Klima, Umwelt- und Artenschutz, Energie“ ist, erkennt ein immenses Potential in Agri-Photovoltaik.

Für eine erfolgreiche Energiewende brauchen wir innovative Technologien und Lösungen. Baden-Württemberg ist Sonnenland. Dieses Potential müssen wir nutzen, ohne zugleich unsere hochwertigen landwirtschaftlichen Flächen zu gefährden.

Sarah Schweizer


Auch der Göppinger CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzender des Kreisbauernverbands Göppingen, Hermann Färber, sieht in der Agri-PV eine gewinnbringende Doppelnutzung. „Die Agri-PV kann einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume leisten, der Flächenversiegelung vorbeugen, der Verknappung von Nutzflächen entgegenwirken und zusätzlich die Energiewende vorantreiben“. Färber hat sich daher auf Bundeseben für die Agri-PV stark gemacht. Denn gerade die Landwirtschaft spürt die Auswirkungen des Klimawandels unmittelbar und sieht sich gleichzeitig steigenden Anforderungen im Bereich Umweltschutz und Anpassungen an Klimafolgen gegenüber. Zusätzlich steht sie vor der Herausforderung, dass Ackerflächen durch Bebauung, neue Siedlungs- und Gewerbeflächen und Straßen zunehmend versiegelt werden; aber auch für die Energiewende werden weitere Flächen zur Erzeugung von Strom benötigt.


Die Agri-PV kommt damit nicht nur dem Klima, sondern auch der Landwirtschaft zugute. Schweizer weist darauf hin, dass bereits konkrete Projektideen im Landkreis an sie herangetragen wurden. „Es wäre klasse, wenn wir hier vor Ort zu einem Vorzeigestandort für Agri-PV werden würden“, so Schweizer, die auf lokale Erfolge in den Ausschreibungen hofft. Agri-Photovoltaikanlagen befinden sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium, zeitgleich mussten sie bei Ausschreibungen der Bundesnetzagentur aber mit den schon am Markt etablierten Freiflächensolaranlagen konkurrieren. Folglich hatten Agri-Photovoltaik-Anlagen in Ausschreibungen bisher praktisch keine Chance. Auch wenn das EEG nun Agri-Photovoltaik berücksichtigt, sind weitere Nachbesserungen notwendig, um der Technik den Weg zu ebnen.

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