Umorganisation im Ministerium kratzt nicht am Bestand des Schultyps
Kratzt das Land am Selbstverständnis der Realschulen? Diese Befürchtungen äußerten Realschullehrerverband und Realschullehrer, als sie von einer organisatorischen Zusammenlegung der Zuständigkeiten von Realschule mit Haupt- und Werkrealschulen im Kultusministerium hörten. Doch Ängste, das Land würde mit dieser Maßnahme die Existenz der Realschulen in Frage stellen, konnte Kultus-Staatssekretär Volker Schebesta in einem digitalen Austausch mit interessierten Schulleitern und Lehrern aus dem Filstal und dem Schurwald, dem Realschullehrerverband Baden-Württemberg sowie der Schulbehörde zerstreuen. „Die Realschule bleibt, was sie ist“, versicherte Schebesta in der von der Göppinger CDU-Landtagsabgeordneten Sarah Schweizer initiierten Diskussionsrunde.
„Für Klarheit sorgen“, wollte Sarah Schweizer mit der Einladung zu diesem digitalen Meinungsaustausch, nachdem ihr Befürchtungen zugetragen worden seien, das Land könne die Realschule in ihrer jetzigen Form in Frage stellen. Dankbar nahmen besorgten Realschullehrer das Diskussionsangebot mit Staatssekretär Schebesta (CDU) aus dem von den Grünen geführten Kultusministerium an. Schweizer unterstrich dabei, dass die Realschulen eine tragende Säule im Schulsystem sind und eine Strukturdebatte über das Schulsystem im Koalitionsvertrag nicht vorgesehen ist.
Schebesta konnte in der Runde Schweizers Ausführungen nur bestätigen. Die Zusammenführung der Zuständigkeiten im Kultusministerium für Realschulen und Haupt- und Werkrealschulen sei ausschließlich in der Umstrukturierung innerhalb der Verwaltung zu suchen, so Schebesta und erläuterte dazu detailliert die Hintergründe. Es gibt keine Absicht, an den Aufgaben und der guten Arbeit, die an den Realschulen geleistet werde, zu rütteln, beruhigte der Staatssekretär mit Blick auf die Vereinbarung der Koalitionäre, in dieser Legislaturperiode am Schulsystem nichts zu ändern. Das bestätigte auch der bildungspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Alexander Becker, der ebenfalls an der Diskussionsrunde teilnahm.
Am Ende der Diskussion zog Sarah Schweizer ein positives Fazit. Durch den Dialog, zu dem sie kurzfristig eingeladen hatte, konnten Sorgen der Betroffenen schnell geklärt werden. Deshalb appellierte Schweizer an die Teilnehmer, sich wieder an sie zu wenden, wenn sich zu politischen Themen Fragen auftun.
Comments