Waschbär, Fuchs und Co. in unseren Städten und Gemeinden
Zahlreiche Wildtiere fühlen sich im bebauten und städtischen Umfeld zunehmend ebenso wohl, wie wir Menschen. Während einige Tierarten wie der Baummarder schon seit Langem in Wohngebieten verbreitet sind, lässt sich bei anderen Tieren, wie bspw. dem Rotfuchs oder dem Waschbären, eine Anpassung an den Siedlungsraum beobachten. Auch Wildschweine zieht es aufgrund hoher Dichten im Umland von Städten und Gemeinden zunehmend in die besiedelte Fläche. Doch wo für Tiere neue Lebensräume in Städten und Gemeinden entstehen, bedeutet dies für die dort wohnenden Menschen vor allem Konflikte.
Für die Lösung dieser Konflikte und den Umgang mit Wildtieren im sogenannten jagdlich befriedeten Bezirk stehen in Baden-Württemberg Stadtjäger Privatpersonen und zukünftig auch den betroffenen Kommunen mit Rat und Tat zur Seite. So auch im Landkreis Göppingen, welcher im landesweiten Vergleich in besonderer Weise durch eine ausgesprochen hohe Waschbärpopulation gekennzeichnet ist und wo die Stadtjäger Ulrich Pfeffer und Jürgen Frey als erste ihrer Art unterwegs sind. Als örtliche Abgeordnete und jagdpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion hat sich Sarah Schweizer daher mit den Stadtjägern über die aktuelle Situation der Wildtiere in Siedlungsräumen sowie über aktuelle Probleme und Herausforderungen für die Stadtjäger unterhalten.
So zum Beispiel der bisher sehr kompliziert geregelte Umgang mit Siebenschläfern oder Waschbären, die den Bürgern besonderes Kopfzerbrechen bereiten. Bei allen Wildtieren sind den Stadtjägern außerhalb der Jagdzeit allerdings rechtlich weitgehend die Hände gebunden.
Weiter gestaltet sich auch die fehlende Möglichkeit zur Kostenerstattung von Seiten der Polizei, wenn diese bei Einsätzen mit Wildtieren im Siedlungsgebiet Stadtjäger hinzuzieht, problematisch. In diesem Zusammenhang wäre es nach Ansicht der Stadtjäger Pfeffer und Frey generell wünschenswert, wenn Stadtjäger und deren Möglichkeiten beim Umgang mit Wildtieren bei den Blaulichtorganisationen im Landkreis noch bekannter wären.
„Wichtig ist uns vor allem eine gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Jagdpächtern, der Polizei, der Feuerwehr sowie der Jagdbehörde mit den angegliederten Wildtierbeauftragten der Landratsämter. Wir möchten durch unser Wissen im Umgang mit Wildtieren und unsere speziell zusammengestellte Ausrüstung den Bürgern konkrete und tierschutzgerechte Hilfe bei Problemen mit Wildtieren leisten und Konflikte entschärfen“ so Ulrich Pfeffer und Jürgen Frey.
Die örtliche Abgeordnete und jagdpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Stadtjäger und betont deren Bedeutung für den Umgang mit Wildtieren in Städten und Gemeinden.
„Wildtiere prägen zunehmend auch das Bild in unseren Städten und Gemeinden. Ob Waschbären, Füchse, Krähen oder sogar Wildschweine – viele Tiere zieht es immer häufiger in den Siedlungsraum. Es war und ist deshalb wichtig, dass wir in Baden-Württemberg mit einem der modernsten Jagdgesetze in Deutschland die Arbeit der Stadtjäger auf rechtlich sichere Beine gestellt haben. Es gibt aber noch einiges zu tun, damit die Stadtjäger in unseren Städten und Gemeinden effektiv arbeiten können und in der Bevölkerung sowie bei Behörden noch bekannter werden. Weil Konflikte mit Wildtieren in unseren Ortschaften immer häufiger werden, steht das Thema bei uns weit oben auf der Liste. Mit dem zuständigen Ministerium und dem zuständigen Minister Peter Hauk bin ich deshalb in regelmäßigem Austausch, um die Stadtjäger in Baden-Württemberg bei ihrer wichtigen Arbeit bestmöglich zu unterstützen“
- Sarah Schweizer
Neben den Stadtjägern Pfeffer und Frey gibt es in Baden-Württemberg aktuell erst rund 100 ausgebildete und geprüfte Stadtjäger. Die Ausbildung zum Stadtjäger für Inhaber eines Jagdscheins und weiterer Fortbildungen wird in Baden-Württemberg zentral vom „Jagd-Natur-Wildtierschützerverband Baden-Württemberg“ durchgeführt. Wer einen lokalen Stadtjäger sucht, kann sich auf der Website www.stadtjäger-netzwerk.de informieren.
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